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Der eigene Standpunkt – Nur wer Standpunkt und Ziel kennt, wird seinen Weg finden

Jeder der sich als junger Mensch überlegt, welchen Wunschberuf er die nächsten Jahre wohl ausüben wird, sieht voller Engagement und Begeisterung der Zukunft entgegen. Die Realität sieht ein paar Jahre später, wenn die Routine die Oberhand gewonnen hat und der Enthusiasmus verflogen ist, meist etwas anders aus.

Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen wächst die Angst vor Arbeitslosigkeit und damit verbundenem sozialen Abstieg. Hat man früher oft noch Jahrzehnte für ein Unternehmen gearbeitet, sind es heute meist nur einige Jahre. Gleichzeitig sind die Anforderungen an den Einzelnen gestiegen. Überdurchschnittliche Leistungen, kontinuierliches Dauerengagement, Flexibilität, Mobilität, Digitalisierung, regelmäßige Weiterbildung und Qualifizierung sind „normale“ Parameter geworden in einer Gesellschaft, in der Leistung und beruflicher Erfolg einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Die Durchschnittsleistung ist heute nicht mehr gefragt. Das erzeugt neben der Angst vor Arbeitsplatzverlust, und dem subjektiven Gefühl der eventuell mangelnden Loyalität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen und dem Wissen, dass für jede Position bereits 10 andere hochqualifizierte Arbeitswillige in den Startlöchern stehen – ein Klima des Arbeitens, das für viele Menschen von Anspannung und Druck geprägt ist.

Zwar sinken die Krankheitstage pro Jahr schon seit einigen Jahren stetig ab, aber diese Entwicklung lässt sich wohl weniger aus einer verbesserten Gesundheitstendenz herleiten. Ganz im Gegenteil – der Anteil der psychosomatischen Erkrankungen steigt kontinuierlich.

Die Leistungsgesellschaft fordert bei jedem einzelnen seinen Preis. War Mobbing noch vor ein paar Jahren ein Fremdwort, kennt heute jeder zumindest seine theoretische Bedeutung. Ändern kann der bzw. die Einzelne diese gewachsenen Ansprüche im Berufsleben wohl nicht, aber umso wichtiger ist es, sich in regelmäßigen Abständen selbst zu hinterfragen und den eigenen Standpunkt zu definieren:

  • Arbeite ich tatsächlich in dem Beruf, den ich mir vorgestellt habe?
  • Welche Wünsche und Bedürfnisse habe ich in meinem Berufsleben?
  • Was möchte ich in meinem Leben erreichen und welchen Stellenwert soll meine Arbeit innerhalb meines sozialen Gefüges einnehmen?
  • Passt diese Firma, bzw. dieses Unternehmen und die Tätigkeiten und Aufgaben zu mir?
  • Welche Schwierigkeiten und Herausforderungen habe ich innerhalb meiner Abteilung, mit meinen Vorgesetzten, meinen Kolleg*innen oder mit der Arbeitsorganisation?
  • Sind meine Fähigkeiten und Fertigkeiten genügend ausgeschöpft?
  • Bin ich über- oder unterfordert?

Je höher die Anforderungen im Berufsleben wachsen, umso wichtiger ist es, sich selbst gut und auch kritisch zu hinterfragen – was ist einem im Leben und am Arbeitsplatz wichtig? Was möchte man gerne ändern, wo ist es sinnvoll, Kompromisse einzugehen und welche Tatsachen lassen sich mit der eigenen Einstellung nicht vereinbaren? Was führt über eine chronische Unzufriedenheit/Stress/Druck gar zu Krankheit und beruflichem Desinteresse?

Nur wer den eigenen Standpunkt klar definiert hat, kann weitergehen und sich Möglichkeiten überlegen, wie er diesen Standpunkt gegenüber dem Unternehmen/Vorgesetzten/Kolleg*innen vertreten kann. Und zwar so vertreten kann, dass kein Gegeneinander sondern ein Miteinander entsteht.

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten die helfen, den eigenen Standpunkt zu bestimmen, ob persönliches Coaching, ob Seminare zur Potenzialbeurteilung oder des Führungsverhaltens, zur Analyse des eigenen Arbeitsstils und des Eigen- und Fremdbildes bis zur Erstellung eines Persönlichkeitsprofils.

Dann gilt es, den eigenen Standpunkt anderen verständlich zu machen und umzusetzen. Hierbei helfen Kenntnisse über Selbst- und Zeitmanagement, Rhetorik, der Präsentation der eigenen Person und Bedürnisse, Verhalten im Umgang mit Vorgesetzten, sowie über Verhalten in Krisen- und Konfliktsituationen. So hat man ein gutes Handwerkszeug, mit dem man arbeiten und seine Umwelt aktiv gestalten kann.

Wer über Jahrzehnte volle Leistung bringen möchte und ein langfristig konstantes Erfolgsniveau anstrebt, wird dies nur erreichen, wenn der Platz an dem er die meiste Zeit des Tages verbringt, vom sozialen und arbeitstechnischen Umfeld her so gestaltet ist, dass er sich wohlfühlt. Und selbst wenn es einem nicht gelingt, sein „Arbeitsklima“ den eigenen Grundbedürfnissen anzupassen und man keine Möglichkeit mehr für sich sieht, in seinem Unternehmen „glücklich“ zu werden, ist doch die eigene Standpunktanalyse wichtig, um dann gezielt eine neue Arbeitsstelle zu suchen, die den eigenen Bedürfnissen besser entspricht. Denn nur wer das eigene Ziel kennt, wird auch den richtigen Weg für sich persönlich finden.

Gerne unterstützen und begleiten Sie mit den oben genannten vielfältigen Maßnahmen und Angeboten auf Ihrem persönlichen Weg der beruflichen Standortbestimmung und Karrieregestaltung. Sprechen Sie uns bei Interesse gerne direkt an.